Deponie Haassel – Nicht „klein“ sondern „überregional“

Deponie Haassel – Nicht „klein“ sondern „überregional“
(Leserbrief)

Die Firma Kriete Kaltrecycling GmbH unterrichtete am 02.05.2012 in Selsingen am sogenannten „runden Tisch“ über die Fortsetzung der Planung einer Deponie der Klasse 1 in Haaßel. Wie bereits im letztjährigen Verfahren wurde erneut  versucht, das Vorhaben zu verharmlosen.  Es wurde ein Entgegenkommen signalisiert, da ja nur eine „kleine“ Deponie geplant wird.  Realität ist jedoch folgendes:

1.  Es wird auch aktuell keine „kleine“ Deponie geplant. Diese Wortschöpfung der Kreisverwaltung anlässlich der Kreistagssitzung am 21.12.2011 soll beruhigend klingen und führt in die Irre. Es wurde eine Deponie für den Einzugsbereich des gesamten Elbe-Weser-Raumes inklusive Hamburg und Bremen vorgestellt. Wenn dies als „klein“ bezeichnet wird waren die bisherigen Planungen eine „Megadeponie“.

2. Die Firma Kriete Kaltrecycling GmbH plant weiterhin nicht nur auf Flächen, die vom Landkreis erworben wurden, sondern  zusätzlich auf benachbarten Flurstücken. Für diese Flurstücke besteht für den Landkreis keine Verpflichtung, eine Zuwegung zu gewähren. Auch wenn das Unternehmen versucht, dies nun durch eine Klage durchzusetzen.

3. Eine Deponiehöhe von 28 Metern über Geländeoberfläche ist kein „kleines“ Objekt, sondern ein kilometerweit sichtbares Mahnmal für eine verfehlte Kreispolitik inmitten eines Vorranggebietes für Natur und Landschaft, die das Gewinnstreben einzelner Unternehmer höher bewertet als das Allgemeinwohl.

Im Dezember 2009 wurde mit dem Verkauf der Flächen durch den Landkreis ein verheerender Fehler begangen. Die Kreispolitiker wurden bewusst nicht umfassend über das Vorhaben informiert. Es wurden keine Fakten über die Ausmaße und das geplante Einzugsgebiet zur Verfügung gestellt. Daher sollte bei den neuen Planungen niemand  mit verharmlosenden Begrifflichkeiten diese Deponie verniedlichen. Und eines sollte jedem Bürger im Landkreis Rotenburg (Wümme) bewusst sein: Solange es gängige Praxis ist, die Tragweite von Entscheidungen  nicht ordnungsgemäß im Vorwege öffentlich zu diskutieren, wird es in unserem Landkreis noch des öfteren solche Fehlentscheidungen geben, die jederzeit auch andere Gemeinden treffen können.

 

Kleine Deponie ist nur ein scheinbares Entgegenkommen.

Leserbrief zum „Runden Tisch“ in Haaßel

Die Firma Kriete Kaltrecycling hatte eingeladen nach Selsingen in den Gasthof „Zum Vorbeck“ zum „Runden Tisch“, um ihre neue Deponieplanung vorzustellen.

Die Deponie wurde als „kleine Deponie“ vorgestellt in Form einer quadratischen Pyramide, die am Rand des ursprünglich beplanten Geländes liegt. Das Deponievolumen sollte, bei einer nur geringfügig verminderten Höhe, auf etwas weniger als die Hälfte des ursprünglich beantragten Volumens verkleinert werden. Vergrößert werden soll hingegen das Einzugsgebiet. Zunächst waren die angrenzenden Landkreise geplant. Jetzt ist es erweitert auf den gesamten Elbe-Weser-Raum mit den angrenzenden Städten Hamburg und Bremen. 

Der Planer räumte ein, dass am vorgesehenen Standort der Grundwasserstand zeitweise bis an die Geländeoberfläche reicht. Er gestand ein, dass das ursprüngliche Standsicherheitsgutachten falsch gewesen war und stellte korrigierte Ergebnisse dar, konnte allerdings auf Befragen keine Angaben darüber machen, wie tief der Deponiekörper am Ende der Verfüllung in den Untergrund einsinken würde. 

Der Umfang der Stoffliste mit den einzulagernden Stoffen wurde reduziert. Herausgenommen waren größtenteils Stoffe, deren Ablagerung laut Aussage eines Sprechers des Gewerbeaufsichtsamts sowieso nicht genehmigt worden wären. Das ist „Prüferfutter“. Ein Entgegenkommen wurde dargestellt, wo in Wahrheit keines vorhanden ist. Die verbleibende Stoffliste umfasst immer noch zu mehr als 90% Stoffe, die weder „Bauschutt“ noch „Boden“ sind. Es ist irreführend, die geplante Deponie trotzdem als „Bauschuttdeponie“ oder „Bodendeponie“ zu bezeichnen. Zur Verdeutlichung: Der Landkreis Holzminden betreibt unter seinen Entsorgungseinrichtungen u.a. eine Bodendeponie in Lobach und eine Bauschuttdeponie in Bodenwerder. 

Meines Erachtens geht es hier, neben der Begriffsvernebelung, darum, zunächst einmal „einen Fuß in die Tür“ zu bekommen. Dafür spricht, dass selbst eine nochmals reduzierte Stoffliste durch ein vergleichsweise einfaches Verfahren durch das Gewerbeaufsichtsamt wieder erweitert werden kann. Der vorgestellte Entwurf zeigte, dass die auch die flächenmäßige Verkleinerung nur vorübergehender Natur ist. Dies wird dadurch deutlich, dass die Betriebsgebäude, im Unterschied zum ersten Antrag, diesmal in Containerbauweise ausgeführt werden sollen. 

Der Planer bestätigte, dass eine Anlieferung zeitweise auch bei Dunkelheit vorgesehen sei. Im Dunkeln bleiben auch die wahren Planungen der Fa. Kriete. Wer Bohrschlamm als Bauschutt deklariert und die Presse ausschließt, lässt kein Interesse an einer objektiven Berichterstattung erkennen. Wie groß das Bedürfnis nach Transparenz ist, machte zum Schluss noch einmal der Anwalt der Fa. Kriete, Herr Blume, deutlich: Eine Herausgabe von Materialien oder Unterlagen zu diesem Zeitpunkt lehnte er ab. Insofern sind selbst die gemachten Zusagen als unverbindlich anzusehen. 

Wenn die Deponie in der angedeuteten Form genehmigt wird, ist nichts gewonnen: Langfristig geplant ist genau dasselbe wie vorher, der Anfang ist nur ein anderer.

Bauschutt Deponie – eine kleine Lösung für Haaßel!!

Wie befürchtet plant die Firma Kriete Kaltrecycling nun doch eine kleine Lösung!!

Deponie Haaßel

Deponie Haaßel - k(l)eine Lösung!!!

Am Mittwoch, den 2. Mai haben Vertreter der Seedorfer Firma Kriete die überarbeiteten Pläne für die vom Unternehmen angestrebte Errichtung einer Bauschutt-Deponie in Haaßel präsentiert. Am Runden Tisch in der Gaststätte „Zum Vorbeck“ in Selsingen waren einige Gäste geladen. Die Öffentlichkeit und die Presse waren nicht eingeladen.

Obwohl die überarbeitete Pläne noch nicht völlig fertig gestellt sind wollte der künftige Betreiber der Deponie die Pläne frühzeitig an die 29 teilnehmenden Vertreter aus Verwaltung, Umweltverbänden, Politik und Deponiegegnern präsentieren.

Laut Aussagen des Geschäftsführers (Kriete) wird die reduzierte Deponiegröße, die schon im vergangenen Herbst im Raum stand, auf jeden Fall beantragt werden. In der überarbeitete Planung ist vorgesehen dass zunächst drei Meter Erde aufgeschüttet werden auf denen der Deponiekörper entstehen soll. Außerdem würde der Abfallschlüssel stark überarbeitet. Zum Beispiel sollen Staube und Schlämme nicht mehr angenommen werden. Die öffentliche Auslegung der Pläne soll nicht während der Sommerferien erfolgen. Laut Aussage von Herrn Ropers: „Damit alle Bürger Gelegenheit zur Ansicht erhalten.“

Haaßel falscher Standort

Viele Beteiligten an diesem runden Tisch waren sich einig das Haaßel der falscher Standort für dieses Vorhaben ist.

Walter Lemmermann von der Bürgerinitiative (BI) gegen die Deponie „Uns hat diese Veranstaltung noch mal darin bestätigt, dass Haaßel der falsche Standort für eine Deponie ist. Es wurde das erste Mal eingeräumt, dass das alte Standsicherheitsgutachten fehlerhaft ist. Ebenfalls stehe das Grundwasser quasi bis zur Grasnaht. Und zum ersten Mal wurde zudem offen gesagt, dass es sich um eine Deponie für das Elbe-Weser-Dreieck sowie Hamburg und Bremen handele und nicht allein für Bauschutt aus dem Landkreis.“

Deponie Haaßel – Runden Tisch

Deponie Haaßel

Deponie Haaßel - Runder Tisch

Die Firma Kriete Kaltrecycling GmbH hat die Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie in Haaßel zu einer neuen Auflage des „Runden Tisch“ eingeladen. Nach weitesgehender Fertigstellung der Umplanung möchte die Firma Kriete Kaltrecycling GmbH  das Projekt vorstellen.

Die Planungen laufen also weiterhin auf Hochtouren.

 Termin: Mittwoch, 02.05.2012
Zeit: 17.00 Uhr – ca. 19.00 Uhr
Ort: Gastwirtschaft Meyer-Vorbeck, Selsingen

Eingeladen sind die Vertreter folgender Interessengruppen:

  • NABU
  • BUND
  • Landvolk
  • Jägerschaft
  • Samtgemeinde Selsingen
  • Gemeinde Selsingen
  • Gemeinde Anderlingen
  • Kreistagsfraktionen
  • Naturschutzbeauftragter Landkreis
  • Landkreis
  • Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg
  • Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie
  • Firma Kriete

Öffentlichkeit und Presse sind ausgeschlossen !!!!!!!!!!!

Ein Jahr gegen die Deponie: Rückblick – Aktuelles – Ausblick

Eine Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative

Am 20.04.2011 fand im Feuerwehrhaus in Haaßel eine Bürgerversammlung mit dem Thema „Deponieplanung der Firma Kriete Kaltrecycling GmbH“ statt.

An diesem Abend wurde die Bürgerinitiative (BI) gegen die geplante Deponie gegründet. Nach genau einem Jahr lädt die BI alle interessierten Bürger zu einem Informationsaustausch ein. Thema:

„Ein Jahr gegen die Deponie: Rückblick – Aktuelles – Ausblick“

Termin: 20.04.2012 – 19.30 Uhr
Ort: Feuerwehrhaus Haaßel
Über die Anwesenheit vieler Unterstützer würde sich die BI sehr freuen.

 

Pressemitteilung der Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie in Haaßel

Pressemitteilung der Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie in Haaßel

Das „falsche“ Opfer klagt

Laut der Presseberichte in der BZ und ZZ vom 27.03.2012 hat die Firma Kriete Kaltrecycling GmbH  eine Zivilklage gegen den Landkreis Rotenburg beim Landgericht Verden eingereicht. Es geht um die Bestellung  einer Baulast für die Zuwegung der geplanten Bauschuttdeponie. Der Geschäftsführer legte die Begründung ausführlich offen. Für die Bürgerinitiative stellt sich die Situation allerdings völlig anders dar. Nicht nur die Firma Kriete Kaltrecycling GmbH ist betroffen, sondern  vor allem Anwohner und Natur – oder um es plakativ zu sagen: „Der Große Brachvogel kann niemanden verklagen“

Herr Ropers schildert die angebliche „Kehrtwende des Kreistages um 180 Grad“ und die „Instrumentalisierung des Deponiebauvorhabens für Kommunalwahlkampfzwecke“.  Eine erschreckende und aus Sicht der Bürgerinitiative unrichtige Aussage.

Die Wirklichkeit …… Lesen Sie hier die gesamte Pressemitteilung der Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie in Haaßel.

Zufahrt zur Deponie verweigert.

Ob der Landkreis der Firma Kriete Kaltrecycling die Zufahrt zur geplanten Deponie in Haaßel verweigern darf, soll jetzt vor Gericht entschieden werden. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es beim Landgericht Verden Zivilklage eingereicht. Firma Kriete Kaltrecycling hält sich Schadensersatzforderungen vor. In seiner Begründung verweist Kriete auf Zusagen des Landkreises und pocht auf die Einhaltung von Verträgen.

Die Entscheidung des Seedorfer Unternehmens um über den Klageweg eine Zufahrt zu der geplanten Deponie zu erzwingen kommt nicht Überraschend. Erst kürzlich hatte Erster Kreisrat Dr. Torsten Lühring schon deutlich gemacht, dass er mit einem solchen Schritt rechnet. Die Firma sieht sich vom Landkreis getäuscht.

Lesen Sie hierzu den gesamten Artikel online in der Zevener Zeitung

 

Deponie Haaßel – Flurstück 20/18

Landkreis verkauft Flürstück 20/18

Landrat Hermann Luttmann hat dem Kreistag mitgeteillt das der Kreisausschuss beschlossen hat, das daß im Bereich der geplanten Bauschuttdeponie Haaßel befindliche Flustück 20/18 an die Gemeinde Selsingen verkauft werden soll. Ob die Gemeinde Selsingen das Flurstück kaufen wird ist noch nicht bekannt. Der Preis für das ca. 5,8 Hektar große Grundstück beträgt 33.200,– €. Mit dem Kauf des Geländes könnte Selsingen eine große Deponie in Haaßel verhindern.

Storchennest in Haaßel

Storchennest

Ein storchennest für Haaßel

Seit dem 24.02.2012 steht nun das neue „Heim“ für Störche auf dem Hof von Uwe Winkelmann zum Bezug bereit. Das Nest, das von Annamaria und Johann Bock sowie Johann Borchers auf einem 11 m hohen Gittermast der Familie Winkelmann ehrenamtlich in vielen Stunden liebevoll erstellt wurde, hat seinen Platz am Rande des Vorranggebietes für Natur und Landschaft in Haaßel gefunden. Über 50 Personen sind dem Aufruf der Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie gefolgt und haben dem Aufrichten des Mastes beigewohnt. Alles lief problemlos ab, da Landwirte aus Anderlingen und Haaßel mit ihrem technischen Gerät die Aktion unterstützt haben und der Erdaushub bereits am Morgen durch Hinrich Junge erledigt wurde. Hans-Heinrich Gerken, der Storchenexperte des NABU hatte die Standortauswahl beratend begleitet, hofft wie alle Teilnehmer an dieser Maßnahme, dass möglichst bald ein Storchenpaar das Angebot nutzt.

Es wurde ein Zeichen gesetzt. Die Bevölkerung in Haaßel  möchte im Einklang mit der Natur leben. Die Grünländer sollen auch eine Lebensgrundlage für viele Vogelarten bleiben und nicht durch eine 30 Meter hohe Deponie vernichtet werden.